Radiologie

Wissenswertes über Kontrastmittel

Um die Differenzierung unterschiedlicher Gewebe, anatomischer Strukturen und die Unterscheidung zwischen gesunden und kranken Gewebe zu ermöglichen, müssen häufig Kontrastmittel eingesetzt werden.

Grundsätzlich kann man zwischen Kontrastmitteln unterscheiden, die bei Röntgenuntersuchungen (Röntgenkontrastmittel) und die bei der Kernspintomographie (Kernspinkontrastmittel) verwendet werden.

Röntgenkontrastmittel:

Bei den Röntgenkontrastmitteln kann grob in injizierbare und nicht injizierbare Kontrastmittel differenziert werden.

  • Injizierbare Kontrastmittel: Injizierbare Röntgenkontrastmittel werden häufig in der Computertomographie sowie bei der Darstellung der Nieren, der Gallenwege und Gefäße eingesetzt. Sie sind in den meisten Fällen sehr gut verträglich und verursachen selten schwerwiegende Nebenwirkungen. Sie enthalten Jod, dass an organische Trägermoleküle gebunden ist. Das intravenös eingebrachte Kontrastmittel wird über die Nieren wieder ausgeschieden (ca. 85% nach 24 Stunden). Vor einer Kontrastmitteluntersuchung erfolgt ein kurzes Gespräch über mögliche Nebenwirkungen und individuell bestehende Risikofaktoren.

Folgende Risikofaktoren sind zu beachten: 

  • Neigung zu Allergien: Eine Kontrastmittelinjektion ist nur nach entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen möglich; gegebenenfalls müssen alternative Untersuchungsmethoden eingesetzt werden.
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Je nach Stoffwechsellage und Schilddrüsenerkrankung kann nach medikamentöser Blokkierung des Organs die Untersuchung trotzdem durchgeführt werden.
  • Eingeschränkte Nierenfunktion: Eine eingeschränkte Funktion der Nieren verhindert die optimale Ausscheidung des Kontrastmittels. Das Risiko einer weiteren Verschlechterung der Nierenfunktion durch das Kontrastmittel ist erhöht. Vor der Untersuchung sollten diese Patienten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen (ca. zwei Liter). Der Einsatz alternativer Methoden muss überlegt werden. Bei Dialysepatienten wird die Kontrastmittelgabe mit den Dialysezeiten abgestimmt.
  • Diabetes mellitus: Zuckerkranke Patienten, die metforminhaltige Medikamente einnehmen, haben unter Gabe eines Röntgenkontrastmittels ein erhöhtes Risiko für eine Übersäuerung des Blutes (Lactatacidose). In folgenden Medikamenten ist Metformin als Wirkstoff enthalten. Sicherheitshalber sollten Patienten zwei Tage vor und nach einer Kontrastmitteluntersuchung Metformin absetzen; eine engmaschige Kontrolle des Blutzuckers ist dann allerdings notwendig.
  • Plasmozytom: Bei dieser Bluterkrankung liegt häufig auch eine Störung der Nierenfunktion vor, die durch Kontrastmittel weiter verschlechtert werden kann. 

Bitte teilen Sie uns im Aufklärungsgespräch vor der Untersuchung oder auch schon während der Terminvergabe entsprechende Erkrankungen oder Fragen hierzu mit, wir werden dann in Abhängigkeit von der Fragestellung klären, ob eine Kontrastmittelgabe notwendig ist, ob etwaige Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen oder auf alternative Untersuchungsmethoden ausgewichen werden sollte.

Risiken und Nebenwirkungen:

  • Während der Injektion kommt es in vielen Fällen kurzzeitig zu einem leichten Wärmegefühl, manche Patienten berichten über einen unangenehmen Geschmack. Diese Begleiterscheinungen sind harmlos und bilden sich sofort nach der Injektion wieder zurück.
  • In seltenen Fällen kann es zu Unverträglichkeitsreaktionen mit Übelkeit, Erbrechen, Juckreiz und Hautausschlag kommen. Extrem selten sind schwere allergische Reaktionen mit Atemnot und Störung der Herz-Kreislauffunktionen.
  • Bei Auftreten von Unverträglichkeitsreaktionen werden umgehend allergieblockierende Medikamente (Antihistaminika) über die Verweilkanüle injiziert; in der Regel bilden sich die genannten Veränderungen umgehend zurück.

Nicht injizierbare Röntgenkontrastmittel:

  • Nicht injizierbare Kontrastmittel werden meistens getrunken, z. B. bei Untersuchungen des Magen-Darmtrakts oder zur Kontrastierung des Darms bei der Computertomographie. Allergische Reaktionen treten nicht auf, die oben genannten Einschränkungen gelten für diese Kontrastmittel nicht. 

Kernspinkontrastmittel:

  • Kernspinkontrastmittel enthalten kein Jod, sondern sind Gadolinium- oder Eisenverbindungen. Sie werden noch besser als Röntgenkontrastmittel vertragen, allergische Reaktionen oder Nebenwirkungen treten extrem selten auf. Erkrankungen der Schilddrüse werden durch diese Kontrastmittel nicht beeinflusst. Die zu verabreichende Dosis wird an die Nierenfunktion angepasst, die Nierenfunktion wird nicht beeinträchtigt. Eine bekannte Unverträglichkeit von Röntgenkontrastmittel schränkt die Anwendung der Kernspinkontrastmittel nicht ein. 

Metforminhaltige Medikamente: 

Name des MedikamentsHersteller
Biocos 500/850 mgAPS
Diabesin 500/850 mgTAD Pharma
Diabetase 500/850 mgAzupharma
espa-formin 500/850 mgesparma
Glucobon biomo 500/850 mgbiomo
Glucophage 500/850 mgMerck
Mediabet 500/850 mgMedice
Meglucon 500/850 mgHexal
Mescorit 500/850 mgRoche
Met 500/850 mgBetapharm
Metfogamma 500/850 mgWörwag
Metform 500/850 mgAbz-Pharma
Metformin 500/850 mgHeumann
metformin 500/850 mgCt
Metformin AL 500/850 mgAliud Pharma
Metformin Basics 500/850 mgBayer Vital
metformin-biomo 500/850 mgBiomo
Metformin Lich 500/850 mgLichtenstein
Metformin-Puren 500/850 mgIsis Puren
Metformin-ratiopharm 500/850 mgratiopharm
Metformin STADA 500/850 mgStada
Siofor 500/850 mg Berlin-Chemie
Thiabet 500/850 mgWolff